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„Getwitter mit Google-Blitz“

Kabarettistin Katalyn Bohn überzeugt im Büttelborner Café Extra mit ihrem ersten Soloprogramm

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BÜTTELBORN - Zum Affen macht sie sich nicht, doch zwischen Einzeller, Kugelfisch und hüpfendem Känguru ist bei ihr alles drin: Kabarettistin Katalyn Bohn warf sich am Freitag sportiv und Fratzen schneidend ins Zeug, um die Zuschauer im Café Extra mit ihrem ersten Soloprogramm „Sein oder online?“ zu amüsieren. Im persiflierten Show-Format für Dummchen zeigte sie, wie der Alltag durch „Amnesie International“ erträglich wird: Energiegeladen und tierisch komisch durchpflügte sie die Evolutionsgeschichte und karikierte sodann das Zurückschrauben des menschlichen Hirnpotenzials durch Top-Model-Serien, Sangria-Genuss und iPhone-Dauerpräsenz. Entkräftet seufzte sie: „Ja, das Netz hat uns fest im Griff.“ Aber wenn schon, dann bitte mit Spaß am digitalen Wortgeflecht: „Draußen tobt ein Getwitter mit Google-Blitz.“ Auf der Büttelborner Kleinkunstbühne entzündete die junge Künstlerin mit Sketchen, Liedern und Geplauder ein Feuerwerk, das den drohenden Kollaps des von Tempo, Flexibilität und Funktionalität bestimmten Einerleis pointiert beleuchtete. „Effizienz um jeden Preis – bleibt der Mensch da nicht auf der Strecke?“, so Bohn. Ein beängstigend komisches Beispiel gab dabei eine Integrationsklinik ab – Geburts- und Palliativmedizin unter einem Dach. Katalyn Bohn führte als Business-Lady durchs Unternehmen. Motto: „Von A bis Zett – hier steht ihr Bett.“ Im Klinik-Kreativraum ist der Gipsabdruck vom Babyfuß ebenso möglich wie eine Mumifizierung, der Klinikpfarrer tauft das Neugeborene und sorgt auch für die letzte Ölung, die Babyklappe („Baby to go“) wird parallel als Krematorium genutzt und ein Planschbecken dient der Wassergeburt wie der Seebestattung. Lachend applaudierte das Publikum dem makabren Szenario. Durchatmen, zurückblicken: „Waren wir nicht alle mal unschuldige, engelsgleiche Wesen?“ Angesichts des Verlustes ungefilterter Emotionen in einer auf Funktionalität getrimmten Welt warf Bohn sich ins Abenteuer der Kindlichkeit. Der nörgelnden Chefin wird geantwortet: „Aber ich hab’ doch heute Geburtstag!“, Mobbing und Machtgebaren des Herrn Kollegen Meier werden feixend ausgetrickst: „Zicke-zacke – Herr Meier steht in Hühnerkacke!“ Und mit blumigem Haarkranz schließlich trat Katalyn Bohn als liebessäuselnde Nymphe hervor: „Wer einst die Liebe ausgedacht, sich heute nur ins Fäustchen lacht.“ Denn weder die Liebe noch die Nymphen sind mehr, was sie waren. Die Liebe als „der Schöpfung schönster Clou“ zu besingen, hat diese Nixe die Nase voll: Ihr rutscht der Haarkranz vors Gesicht, blindlings greift sie auf der Gitarre daneben und das Lied der Liebe, „dem schönsten aller Triebe“ misslingt brillant: Mythologische Naturgeister sind im Online-Zeitalter eben nur noch Witzfiguren. Zur Witzfigur geriet auch die junge Mutter und genervte Lebensabschnittsgefährtin auf Jobsuche: Permanent quasselnd hat sie das iPhone am Ohr, klagt, fleht und wütet: „Ich brauche einen Job, sonst kriegen wir den Hortplatz nicht und die Kleine kommt mittags nachhause. Wann bitte soll ich mein Yoga und die Atemübungen machen?“ Entsetzt beim Gedanken, neben der Pflege des Egos tagsüber auch noch Mutter zu sein, verfällt sie in Schnappatmung. Wahrlich: „Sein oder online?“ Katalyn Bohn schlüpfte karikierend von einer Rolle in die andere, und ihre Figuren standen beängstigend real unter Dauerstress.

 

Quelle: Groß-Gerauer Echo vom 5.11.2018 – Text: Charlotte Martin – Bild: Christof Mattes

 


http://www.cafeextra.de


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