Medienecho

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Büttelborner Café Extra startet wieder live

Wenn Christina Lux singt, ist dies von packender Intensität – ob Soul, Rock oder Ballade, ihre Stimme trägt in leisen und lauten Tönen eine beseelte Kraft in sich, die berührt: Am Freitag machte die Sängerin und Liedermacherin mit dem Konzert „Leise Bilder“, begleitet vom Schlagzeuger, Gitarristen und Co-Sänger Oliver George, den Auftakt des Live-Programms im Garten der Kommunalen Kleinkunstbühne Café Extra.

Mit primär selbst geschriebenen und gemeinsam mit George arrangierten Songs brachte Lux das Licht der Lebensfreude sowie bedenkenswerte Fragen um Welt und Sein, um Wahrheit und Authentizität auf die Bühne. Schlicht hatte sie auf dem Bühnenhocker Platz genommen, nahm die Gitarre zur Hand und legte, flankiert von Oliver George auf der zweiten Gitarre, los: Lux sang leise Lieder mit starker Stimme, entfachte eine expressive Liebeserklärung ans Leben und warb für den Mut, menschlich zu bleiben in unmenschlicher Zeit.

„Wenn die harten Töne weich werden, kann ich dich besser sehn“ oder „Würdest du mit mir auf eine Reise gehen, dorthin, wo nur zählt, dass du Mensch bist und ein Herz hast“ waren poetische Liedverse, die bezauberten. Die Corona-bedingt nur 46 Besucher im Garten der Kommunalen Kleinkunstbühne, genossen diesen ersten Kulturabend. Mit dem Sonnenuntergang kam ein lauer Wind auf, der die schwüle Hitze des Tages milderte. Kulturamtsleiterin Claudia Weller hatte jeden Gast persönlich begrüßt und achtete darauf, dass die namentliche Registrierung und das Tragen der Schutzmaske jenseits des zugewiesenen Sitzplatzes eingehalten wurden: „Unsere Besucher sind alle sehr einsichtig, sehr freundlich“, freute sie sich gemeinsam mit ihrer Stellvertreterin Jana Schäfer.

Große Herzlichkeit prägte auch viele Begegnungen, bei denen sich Stammgäste des Cafés unter Einhaltung des Corona-Abstands über ein Wiedersehen freuten: „Endlich wieder Kultur. Das hat ja so gefehlt“, hieß es. Christina Lux spendete dem Publikum Lob: „Wir leben ja in schrägen Zeiten. Schön, dass Sie trotzdem da sind, denn Sie sind damit echte Künstler-Artenschützer.“Auch Lux und Oliver George, mit dem sie bereits 1983 in der Kasseler Rockband „Shakesbeer“ musizierte, müssen in der Corona-Krise viele Konzertabsagen hinnehmen – und ein Ende sei nicht abzusehen, so Lux.

Umso mehr freute sie sich, erstmals seit 2012, als sie mit dem Percussionkünstler Reentko Dirks im Café Extra gastierte, wieder im Café Extra zu sein.

Christina Lux ist ein gesangliches Naturtalent, entfaltet eine Wandlungsfähigkeit, die sie genreübergreifend mit spielerischer Leichtigkeit nutzt: Vom lautmalerischen Gesang, bei dem George sie rockig am Schlagzeug begleitet, bis zur Interpretation eines Gospels von Aretha Franklin, der „Queen of Soul“, über zarte Balladen sinnsuchender Fragen um Endlichkeit und Augenblick, überzeugt Christina Lux auf ganzer Linie. Ihre Texte ermutigen, auf das zu achten, was im Leben zählt, und ihre Musik bettet die Worte in kraftvolle und sensible Klänge ein. „Ich lass mich tragen weit, weit raus, als flöge meine Seele nach Haus“ heißt es im Song „Losfliegen“, Und: „Was immer du tust, pack dein Herz dazu“, rät das Lied „Tag“, mit dem Christina Lux und Oliver George sich verabschiedeten.

 

Quelle: Groß-Gerauer Echo vom 24.08.2020 – Text: Charlotte Martin – Bild: Volker Dziemballa